Galerie Zielke, Berlin
Einzelausstellung
Vom Reiz der Endlichkeit
Thomas Knoth in der Galerie Johannes Zielke, Berlin

[...] Zeigte Knoth während seiner ersten Personalausstellung im vergangenen Jahr noch Objekte, die nach dem Guß unbearbeitet blieben, so weisen die derzeit präsentierten Installationen deutlich nachträglich hinzugefügte Arbeitsspuren auf. Figürliche Intentionen verfolgt er nicht. Zunehmend werden die großformatigen Gipsplatten tagelang geschliffen, um farblichen Nuancen bei aller Zufälligkeit auch einen bewußt geformten Aspekt zu verleihen. Die verhalten bräunlichen sowie satten Schwarzspuren entstehen, indem er seinem Ausgangsmaterial neben Wasser auch Fette oder Bitumen beigibt. Somit oszillieren Weißtöne, blasse Grau-, Ocker- und Braunschattierungen mit dumpfem Schwarz. Eine organische, erdige, vitale Farbigkeit, die nicht nur den plastischen Arbeiten, sondern auch seinen Zeichnungen eigen ist. Bereits benannte Mittel, wie Silikonfett und Bitumen, ergänzt durch Pigmente und Ölfarbenanteile, rücken seine Arbeiten auf Papier in die Nähe frei gelegter Wandmalereien, die ihre ursprüngliche Farbintensität nur noch erahnen lassen und von zur Andeutung reduzierten Umrissen leben. [...]
Nach dem Grund für seine Materialvorliebe befragt, äußert er, daß ihn die Endlichkeit reize, das schnelle Zerbrechen des Gipses, der Zwang, stets neu beginnen zu müssen.

Neben den Platten entstehen geometrische Einzelelemente, wie Quader, Würfel oder Kegel. Zu Installationen gruppiert, ähneln diese Städtebaulichem und können daher als architektonische Skulpturen bezeichnet werden. Vielleicht ließe sich ihr Ausdruck in entsprechender Größe und angemessenem Material im öffentlichen Raum sogar vervielfachen.
Datenschutz